Die Geschichte der Härri-Familien ist eng mit ihren Heimatorten Birrwil und Othmarsingen und den regionalen, nationalen und weltpolitischen Ereignissen verknüpft. Dieser geschichtliche Überblick ab 1500 veranschaulicht, in welchem Umfeld die Familien lebten.
Epochen:
- Teil 1: Alte Eidgenossenschaft (bis 1528)
- Teil 2: Reformation und Gegenreformation (1528 – 1689)
- Teil 3: Aufklärung (1700 – 1791)
- Teil 4: Französische Revolution und Helvetik (1797 – 1803)
- Teil 5: Restauration und Industrialisierung (1803 – 1852)
- Teil 6: Kulturkampf und Ausbau der Demokratie (1850 – 1912)
- Teil 7: Erster und Zweiter Weltkrieg (1914 – 1945)
- Teil 8: Wohlstandsgesellschaft und Globalisierung (1950 – heute)
1798 – 1803
Helvetische Republik
Einmarsch der Franzosen in der Schweiz. Am 12. April entsteht die zentralistisch organisierte «[wiki title=»Helvetische Republik»]Helvetischen Republik[/wiki]» mit 18 Kantonen als reine Verwaltungseinheiten ohne legislative Kompetenz, einer davon ist der Kanton Aargau (zuvor Berner Aargau).
Durch den [wiki]Code Napoleon[/wiki] erhalten die Bürger neue Freiheiten: Niederlassungsfreiheit, Gewerbefreiheit, Trennung von Kirche und Staat durch die Zivilehe, Anerkennung der Freiheit des Individuums und des Eigentums. Alle zu der Zeit auf dem Gemeindegebiet ansässigen Personen werden zu [wiki title=»Bürgerort»]Ortsbürgern[/wiki] und sind seither dort heimatberechtigt.
Birrwil und Othmarsingen sind zu diesem Zeitpunkt die einzigen zwei Heimatorte von Bürgern mit dem Familiennamen Härri. Erst ab 1887 bürgern sie sich an anderen Orten ein.
Grund und Boden gehörten bis 1798 in der Regel in einem Lehensverhältnis (Erbpacht) der Obrigkeit. Das war die Kirche, Patrizier und Zünfter aus Stadtorten, gemeinsam verwaltetete Gebiete der alten Orte. Im Falle von Birrwil war dies zuletzt die Familie von Diesbach vom Schloss Liebegg. Der Besitz geht nun also an die Bewirtschafter und kann in der Folge auch verkauft werden. Mit der Niederlassungsfreiheit beginnen die Leute, in wirtschaftlich aufstrebende Orte auszuwandern.
Die Franzosen führen den [wiki]Schweizer Franken[/wiki] («franc de Suisse») als Einheitswährung der Helvetischen Republik ein, der die bisherigen dezentralen Währungen der Kantone (Orte), Städte, Abteien und Herrschaften ablöst. Ein Franken entspricht 10 Batzen bzw. 100 Rappen, oder 6.614 Gramm reinem Silber oder 1.4597 französischen Francs.
1799
Birrwil: Rote Ruhr
In Birrwil wütet die Rote Ruhr (Dysenterie, meist tödlich verlaufende Darmkrankheit) und fodert insgesamt 65 Opfer.
1800
Kanton Aargau: Wiedereinführung des Sittengerichts
Der neu gegründete Kanton Aargau führt das Sittengericht wieder ein.
nach 1800
Erster Schmied in Birrwil
Kurz nach 1800 lässt sich der erste Schmied in Birrwil in der Ländern nieder: Melchior Hächler-Graf. 1846 zieht er fort, da ihn der Einheimische →Samuel Härri konkurrenziert.